Derzeit sind auf der gesamten Welt leistungsstarke Grafikkarten Mangelware. Hinzu kommt, dass die Aktien der Kartenhersteller in letzter Zeit stark angestiegen sind. Der Grund dafür sind jedoch nicht die Unmengen von Computerspiele, sondern das „Mining“. Darunter versteht sich die Kryptowährung-Herstellung, unter anderem zählen dazu Ethereum und Bitcoin. Als Herstellungsgrundlage dient hierzu ein Algorithmus, welcher als Proof of Work bezeichnet wird. Kleinere Kryptowährungen greifen hingegen auf Proof of Stake zurück. Die Unterschiede zwischen PoW und PoS und deren jeweiligen Vor- sowie Nachteile werden im Folgenden näher dargestellt.
Proof of Work (PoW)
Teilnehmer werden in im „Proof of Work“-Prinzip für ihre Lösung komplizierter kryptografischer Aufgaben in Form einer bestimmten Kryptowährung entlohnt. Innerhalb der Blockchain erfolgt aufgrund der Lösung solcher Aufgaben mittels Generierung eines weiteren, neuen Blocks eine Markierung. Dieser geschilderte Prozess wird als „Mining“ bezeichnet. Das Lösen der Rechenaufgabe beweist, dass die Transaktion bzw. der Rechenweg einwandfrei durchgeführt wurde. Eine Vielzahl großer Kryptowährungen fußt auf der PoW-Methode, dazu zählen auch Ethereum (Ethash), Bitcoin (Algorithmus SHA-256), Monero (CryptoNight) und Litecoin (Script).
Trotz dessen, dass die PoW-Methode vonseiten der größten Kryptowährungen eingesetzt wird, besitzt diese Art der Vergütung durchaus einige Nachteile. Da die Lösung der Rechenaufgaben Energie und Zeit einfordern, wird das Proof of Work Prinzip kostenintensiver. Um die höher werdenden Anforderungen zu erfüllen, versuchen Grafikkartenhersteller als auch Miner daher neue Geräte zu konzipieren. Durch die stetig steigende Schwierigkeit im Hinblick der Rechenaufgaben werden immer seltener herkömmliche Grafikkarten angewendet. Stattdessen werden ASICs eingesetzt, welche eine höhere Datenverarbeitung garantieren. Das Mining kann in Kombination mit Tiefpreisstrom sowie kostengünstiger Kühlung damit überaus lukrativ werden.
Für Neueinsteiger ist das Mining der Altcoins jedoch weniger empfehlenswert, da nicht nur die Schwierigkeit der zu berechnenden Aufgaben steigt, sondern auch die richtigen Geräte überaus viel kosten.
Der Unterschied zur Proof of Stake (PoS) Methode
Anders als bei der PoW-Methode erfolgt die Schaffung der Kryptowährung beim PoS nicht mittels komplizierter Rechenaufgaben. Stattdessen werden kleine Bestandteile der Kryptowährung in einem Konto, d.h. einer Wallet, zurückgehalten und infolge des Vorgangs schlussendlich entsperrt. Die Rede ist dabei vom englischen Wort Staking (dt. stapeln). Jeder Teilnehmer validiert mithilfe der Gesamtheit aller Anteile die Transaktion. Diese wird mittels Blockchain abgewickelt, so dass die Sicherheit für das Netzwerk maximal erhöht wird. Jeder Anleger erhält für die gehaltene Coinmenge als Gegenleistung einen bestimmten Betrag.
Diese Gegenleistung ist im Grunde vergleichbar mit den altbekannten Zinsen und liegt jährlich bei zwei bis zehn Prozent. Das mag sich anfangs im Vergleich zur Aktienanlage oder einem Bausparvertrag nach viel anhören, allerdings gibt es auch starke Schwankungen. Handelt es sich um einen versierten Nutzer, kann dieser den Betrag jedoch auch auf zehn bis zu 20 Prozent im Monat steigern und einen großen Gewinn daraus ziehen. Die auf dem PoS Prinzip basierenden Kryptowährungen stellen nur einen überaus kleinen Anteil der Marktkapitalisierung dar. Zu den bekanntesten Coins zählen Reddcoin, Stratis sowie PivX.
Proof of Work oder Proof of Stake – Die Vorteile
Wirft man einen ersten Blick auf die beiden Methoden, scheint es als hätten sie durchaus bestimmte Gemeinsamkeiten. Nicht nur, dass PoW und PoS garantieren, dass sämtliche Teilnehmer, welche an die Blockchain Transaktion anhängen, mit demselben Betrag entlohnt werden, es ist außerdem so, dass niemand schummeln kann. Somit kann sich niemand eine größere Anzahl von Coins erschleichen.
Bei Proof of Work erfolgt die Transaktions-Validierung durch den Miner selbst. Wird die Aufgabe nicht in dem vorgegebenen Zeitrahmen gelöst, wird auch keine Transaktionsgebühr übermittelt. Proof of Stake Netzwerke besitzen hingegen eine Absicherung durch Validatoren. Abhängig vom hinterlegten Kapital, welches als Stake bezeichnet wird, kann die Wahrscheinlichkeit, dass ein Block angehängt werden darf, geringer oder auch höher ausfallen. Bei unsauberer Arbeit, kann es passieren, dass man aus dem Netzwerk ausgeschlossen wird. Dasselbe Prinzip gilt für den Miner.
Gefahren des Proof of Work
Fehlerhafte Informationen werden beim PoW Prinzip mithilfe des Vergleichs mit Restdaten in der Blockchain erkannt. Die Informationen in der Blockchain könnten daher mit einer großen Mehrheit ohne Weiteres infiltriert werden. Ein Aspekt der PoW Methode, der eine 51-Prozent-Attacke zur Folge hätte. Mining-Pools, welche über 50 Prozent der Rechenleistung aufwenden, stellen jedoch eine Gefährdung für die Stabilität und Sicherheit des Netzwerks dar. Die Wahrscheinlichkeit solcher Attacken ist beim Bitcoin eher gering, da Mining-Anbieter weltweit verstreut agieren. Kommt es allerdings zum Einstieg einer Großmacht, sei es China oder Russland, läge es bei den Akteuren der Kryptowährung eine Lösung zu finden.
Als weiteres Problem ist der Energieverbrauch zu nennen. Das Betreiben einer Blockchain des Bitcoins könnte zukünftig im Vergleich zu den asiatischen Staaten, wie zum Beispiel dem Libanon, deutlich mehr Strom benötigen. Experten vermuten, dass der Stromverbrauch pro Jahr bei 16.36 Terawattstunden liegt.
Nachteile bei Proof of Stake
Das Prinzip von Proof of Stake ist im Unterschied zu PoW deutlich kostengünstiger und leichter zu betreiben. Daher stellt die PoS Methode derzeit die wohl zukunftsträchtigere Version dar. Aus diesem Grund hat sich das Team von Ethereum dazu entschieden, PoS-Protokolle zu bevorzugen. Ethereum wird somit auf eine Art Hybrid-Version beider Protokolle umgestellt. Zukünftig sollten knapp ein Prozent der Chainblöcke über PoS gesichert werden. In der kommenden Zeit wird sich damit zeigen, welche Version für die Kryptowährung am besten geeignet ist. Eventuell werden die Anteile von PoS-Blöcken ausgebaut oder reduziert.
Man darf nicht vergessen, dass die PoS Methode durchaus einige Mängel besitzt. Daher bevorzugt das Protokoll von Proof of Stake vor allem Teilnehmer, die im Besitz größerer Mengen an Kryptowährung sind. Somit können Anleger, die über ein Portfolio in Höhe von z.B. 10.000 Währungseinheiten verfügen, deutlich mehr Transaktionen bestätigen als bei einem Anleger mit einem Portfolio von nur 1.000 Einheiten. Des Weiteren ist es wichtig, eine Mindestmenge von Coins zu halten, damit wirtschaftliche Erträge eingebracht werden können. Auf das eingesetzte Investment fallen aus diesem Grund unter dem jeweiligen Mindestbetrag keine Zinsen an.
Gibt es Alternativen?
Zum Proof of Work und Proof of Stake gibt es eine der bekanntesten Alternativen: Tangle. Dieses befindet sich noch immer in der Entwicklungsphase, wird jedoch bereits im IOTA Netzwerk eingesetzt. Die Validatoren werden weder wegen ihrer jeweiligen Rechenleistung, noch wegen Wahrscheinlichkeiten ausgesucht. Tangle funktioniert auf eine andere Art und Weise, da jeder Teilnehmer, der sich für die Durchführung einer Transaktion entscheidet, zwei vorangegangene Transaktionen bestätigen muss. Obwohl man damit nichts verdient, kommt es somit auch zu keinen Gebühren. Das einzige große Problem beim IOTA-Tangle ist, dass es noch nicht vollständig dezentral funktioniert. Daher möchte die IOTA Foundation dieses Problem in den nächsten Jahren beheben.
Zusammenfassung
Proof of Work gilt als beliebteste Methode. Allerdings ist nicht außer Acht zu lassen, dass das Prinzip überaus viel kostet und Zeit benötigt. Außerdem besteht die Gefahr einer sogenannten 51-Prozent-Attacke und der Stromverbrauch ist enorm.
Proof of Stake ist einfacher gestaltet als Proof of Work besitzt jedoch eine unfaire Zinsverteilung. Hinzu kommt die Mindestmenge für eine Zinsausschüttung.